Astronaut landet in der Lindenhalle

Astronaut landet in der Lindenhalle

Vor Schülern spricht Reinhold Ewald über die Geschichte der Raumfahrt und seine Mission 1997.

Wolfenbüttel Rund 1000 Schülerinnen und Schüler vom Wilhelm-Gymansium, dem Hoffmann-von-Fallersleben-Gymnasium und der IGS Franzsches Feld aus Braunschweig, vom Gymnasium Große Schule und der IGS Wallstraße aus Wolfenbüttel und von der Realschule Calberlah sind am Donnerstagvormittag in die Wolfenbütteler Lindenhalle gekommen. Auf Einladung des DLR-School-Labs aus Braunschweig und der Großen Schule stand dort ein Mann auf der Bühne, der die Erde wie nur wenige andere sehen durfte.

Am 10. Februar 1997 flog Reinhold Ewald mit zwei Kollegen von Kasachstan aus mit einer russischen Sojus-Kapsel ins All. Das Ziel: die russische Raumstation „Mir“, die von 1986 bis 2001 in der Erdumlaufbahn schwebte. „In Köln war an dem Tag Rosenmontag“, erinnert sich der Astronaut, der in Köln Physik studiert hatte. Später promovierte er an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zur Radioastronomie und studierte im Promotionsnebenfach Humanmedizin. Seit 2015 ist er Professor am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart.

Zu Beginn seines Vortrages ging Ewald zurück zu den Anfängen der Raumfahrt, erzählte den Schülern von dem ersten Satelliten Sputnik 1 oder wie er im Schlafanzug die erste bemannte Mondlandung 1969 im Fernsehen verfolgte. Das vom damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy gesteckte Ziel, Menschen auf den Mond zu bringen, sei sehr ehrgeizig gewesen, so der Astronaut. Vieles habe man dafür erst noch entwickeln müssen.

Die Raumfahrt ist nach 1972 nicht langweilig geworden.

1972 setzen die bis heute letzten Menschen ihre Füße auf den Erdtrabanten. „Die Raumfahrt ist nach 1972 nicht langweilig geworden“, betonte Reinhold Ewald in seinem Vortrag. Denn dann konzentrierte sich die Menschheit mit ihren Raumfahrt-Projekten auf den Erdorbit. Man baute Raumstationen wie die „Mir“ oder die ISS und schickte Astronauten dorthin, um Experimente aller Art durchzuführen. Als sich Ewald Mitte der 80er Jahre auf dem Gornergrat, einem Berggrat auf einer Höhe von 3135 Metern über dem Meeresspiegel, in der Schweiz mit Radioastronomie beschäftigte, erfuhr er davon, dass Astronauten gesucht werden: „Ich habe mich einfach mal beworben.“ Unter den fünf Ausgewählten war Ewald nicht. Er war aber weiter in Raumfahrt-Projekten tätig. „Es ist gut, wenn man einen Plan B hat“, so Ewald. 1990 durfte er schließlich ins deutsche Astronautenteam nachrücken.

Im Februar 1997 folgte dann sein großes dreiwöchiges Abenteuer auf der „Mir“. „Es war ein rapider Übergang von einer gewohnten Umgebung in die Schwerelosigkeit“, erinnert sich der Astronaut. Rund achteinhalb Minuten dauerte der Flug in die Schwerelosigkeit, zwei Tage später erreichten sie die Raumstation. Beim ersten Versuch, anzudocken, habe die Automatik nicht funktioniert. „Wir mussten die Handsteuerung übernehmen.“ Im zweiten Versuch habe es dann geklappt.

Komfort gab es auf der Raumstation nicht. „Es war nur ein bisschen Katzenwäsche möglich und geschlafen habe ich da, wo gerade Platz war.“ Nach 18 Tagen ging es für Ewald wieder zur Erde. Im Gepäck: die Ergebnisse seiner Experimente. Und viele Eindrücke von der tollen Aussicht auf den Mond und die Erdatmosphäre, wie er den Schülern in Wolfenbüttel berichtet.

aus: Wolfenbütteler Zeitung vom 15. September 2023, Foto: RS Calberlah

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